2013-05-17 Zeitungsbericht aus der BaZ
Bacsinszkys Erinnerungen an 2001
Tennis: Die 23-jährige Lausannerin führt am Basler Crossklinik Open das exzellente Feld an
Von Beat Caspar
Basel. Es ist alles angerichtet für die neunte Auflage des Internationalen Crossklinik Tennis Open Basel. Und unerschütterlich ist die Hoffnung, dass das Wetter über Pfingsten nicht ganz so nass und mies wird, wie es gewisse Prognosen verheissen. Notfallpläne für die allfällige Verlegung von Partien in verschiedene Hallen (Vitis, Bächliacker, Münchenstein, Sissach) liegen allerdings auch bereit. Nach dem von perfektem Wetter begleiteten letztjährigen Traditionsturnier wäre es riesiges Pech, wenn diesmal sehr viel improvisiert werden müsste. Einmal mehr lässt sich mehr als sehen, was Kurt und Steven Schudel für die an Spitzentennis interessierten Daheimgebliebenen anbieten. Insgesamt 207 Nennungen sind für die je zwei Einzel-Konkurrenzen für Männer und Frauen eingegangen. Dabei vermag die Qualität ohne Weiteres mit der Quantität mitzuhalten. Bei den Männern starten fünf N1-klassierte Spieler und zu den 16 Gesetzten gehört nur, wer vom Niveau her zu den 21 besten der Frühjahrsrangliste von Swiss Tennis gehört. Bei den Frauen weisen im Schweizer Ranking gar sieben der acht Gesetzten Top-Ten-Level auf. Das ist eine nie dagewesene Konstellation, welche die stetig höhere Wertigkeit des hochkarätigen Pfingstturniers unterstreicht. Dabei ist der internationale Anstrich alles andere als Etikettenschwindel: Von den insgesamt zwölf Spitzenkräften mit Top-Ten-Status haben nur drei den Schweizer Pass: Timea Bacsinszky (Belmont), Robin Roshardt (Zürich) und Alexander Sadecky (Würenlos).
Unter den 40 Besten
Wie für Robin Roshardt, der seit 2011 der letzte Schweizer ist, der den 4200 Franken Preisgeld wertvollen Basler Titel zu gewinnen vermochte und diesmal hinter den Argentiniern Cristian Villagran und Sebastian Decoud als Nummer 3 gesetzt ist, betritt auch Timea Bacsinszky hier kein neues Terrain. Zwölf Jahre sind seit ihrem letzten Auftritt schon vergangen, aber die Lausannerin, die am 8. Juni ihren 24. Geburtstag feiern kann, erinnert sich sehr gut ans 2001. Aus gutem Grund: Die damals elfjährige (!) Juniorin gewann mit einem klaren Finalsieg gegen die drei Jahre ältere Dragica Stanojlovic den Titel. «Sie erstmals zu schlagen, war eine grosse Überraschung auch für mich», sagte Bacsinszky, die hier die Basis für ihren unaufhaltsamen Aufstieg bis WTA-Rang 37 im Einzel und Rang 36 im Doppel ausbaute. Von diesen Höhen ist Bacsinszky (WTA 214) gegenwärtig ziemlich weit entfernt. Die Ursache ist schnell gefunden. Seit nun zwei Jahren machen der Nummer 3 des Landes hinter Romina Oprandi und Stefanie Vögele eine hartnäckige Fussverletzung und Knieprobleme zu schaffen. Drei Jahre eine solide Top-50-Spielerin mit positiver SiegNiederlagen-Bilanz (227 zu 140), fiel sie aus den Top 200. Liebend gern wäre sie zur Qualifikation in Roland Garros angetreten, da sie jedoch nur Fünfte auf der Warteliste ist, kommt ihr die aufbauende Spielgelegenheit in Basel sehr gelegen. Natürlich möchte sie dem Titelgewinn 2001 einen zweiten anfügen, aber ihr Wunsch ist ein anderer. «Ich möchte endlich wieder ohne Schmerzen spielen können. In seinem Beruf immer leiden zu müssen, ist zermürbend», sagt die Lausannerin und hofft, «vielleicht kann ich davon profitieren, dass ich doch viel mehr Erfahrung habe als meine Konkurrentinnen.» Wie stark die 21-jährige Bulgarin Aleksandrina Naydenova (WTA 302), die 19-jährige Russin Ksenia Kirillova (369) und die 28-jährige aus Weissrussland stammende Pariserin Iryna Bremond (417) sind, weiss sie freilich auch.
Die Regionalen auf dem Prüfstand
Basel. der bedeutendste tennisanlass der region nach den Swiss indoors stellt für die hiesige Spitze eine hervorragende Gelegenheit dar, eine Standortbestimmung vorzunehmen. Für die zwei Topkonkurrenzen haben sich fünf Baslerinnen und sechs Basler eingeschrieben. Elisa Elhadj (nummer 42 des Frühjahrs-rankings von Swiss Tennis), Diana Carollo (46) und Michela Casanova (47) sind die am höchsten klassierten regionalen im Tableau der Frauen, Fabian Spaar (Nr. 91) und danilo Casanova (106) die einzigen national klassierten schweizerischen Vertreter der Tennisregion Basel im n1/r2-Event. Dabei wollte es die Auslosung, dass mit den r1-spielern Oliver Bühler und Martin Poplawski zwei regionale gleich in ihrem Startspiel aufeinandertreffen (heute, 17 Uhr, auf BLTC)und einer von ihnen die runde der letzten 32 erreichen wird. Für fast alle andern wäre ein Weiterkommen eine positive Überraschung. BC